Warum wollen Kinder tanzen?
Schon im Mutterleib nimmt jedes Kind den Herzschlag seiner Mutter wahr – der erste Rhythmus unseres Lebens. Deshalb werden wir alle mit einem großen Potential an Bewegungsimpulsen geboren. Vom ersten Lebenstag an ist ein Baby von verschiedensten Rhythmen umgeben. Das fängt beim schlichten Ein- und Ausatmen an und geht weiter mit dem Tagesablauf, dem Wechsel von Tag und Nacht, sowie den Jahreszeiten. Das Ticken der Uhr hat genauso viel Rhythmus wie Schritte beim Spazierengehen. Auch Musik bestimmt von Anfang an unser Leben – naja, vielleicht eher Töne. Die Stimme der Mutter, das Hupen von Autos, das Miauen unserer Katze.
Tanzen als Grundkompetenz des Menschen
„Dadadada“ ... Schon mit wenigen Monaten beginnen Babys von ganz alleine, vor sich hin zu brabbeln und dabei in ihrer Sprachentwicklung mit Rhythmen zu experimentieren. Sie bewegen sich lustvoll zu Musik. Kleinkinder haben einen ganz natürlichen Bewegungsfluss und gehen unbefangen an Musik heran. Tanzen als Grundkompetenz des Menschen sollte deshalb unbedingt schon ganz früh gefördert werden.
Jedes Kind und jeder Mensch wird durch Musik emotional angesprochen. Musik ist Balsam für die Seele. Sie regt an, beruhigt und wirkt sich nachweislich auf den ganzen Organismus von Menschen, Tieren und sogar Pflanzen aus. Tanzen ist also viel mehr als das isolierte Erlernen von Schritten und Bewegungen. Tanzen ist ein gewecktes Gefühl, eine „E-motion“, die in „motion“, also Bewegung, umgesetzt wird. Wer sein Kind schon früh tanzen lernen lässt, kommt damit einem Urbedürfnis nach und legt den Grundstein für erfolgreiches Fitness-, Lern- und Gedächtnistraining.
Tanzen als physische Förderung
Beim Tanzen fördern wir spielerisch Ausdauer, Grob- und Feinmotorik. Wer tanzt, fordert ständig seinen Gleichgewichtssinn. Dadurch wird die Wahrnehmung des eigenen Körpers, die so genannte Sensomotorik unterstützt. Schon jüngere Kinder lernen bei uns, Gesehenes sofort in eigene Bewegungen umzusetzen und machen dadurch vielfältige Raumerfahrungen.
Tanzen als Training fürs Gehirn
Denn Bewegung ist eine grundlegende Form des Denkens. Durch das Beanspruchen beider Körperhälften, mit ständigem Überschreiten der Körpermitte (Edu-Kinästhetik), werden beide Gehirnhälften angeregt und arbeiten besser zusammen. Die Kinder trainieren dadurch Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit. Und da in unseren Gehirnen Bewegungs- und Sprachzentrum vernetzt sind, ist Tanzen gleichzeitig auch Sprachförderung. Genauso ist das Rhythmusempfinden eng verknüpft mit der Strukturierung von Zeit und der Entwicklung des Zählens. Tanzen fördert also schon kleinen Kindern das logisch-mathematische Verständnis.